Darkwhisper

Darkwhisper

Rasse: Vampir, Geschlecht: weiblich

Nickname: darkwhisper

Beschreibung

Du stehst am Waldrand und blickst über den See, dessen Wasseroberfläche silber im Mondlicht glänzt. Wie verzaubert, betrachtest du das Bild, unfähig dich loszureißen. Ruhe herrscht auf der Lichtung, zu ruhig. Bei diesem Gedanken jagen dir kalte Schauer über den Rücken. Das fahle Mondlicht, das die Umgebung vor deinen Augen in Schleier legt, beflügelt deine Fantasie. Du ziehst deinen Mantel fester an dich, lehnst dich an einen Baumstamm. Stumm läßt du deinen Blick nach oben in die Baumkronen gleiten, die ein schwarzes Gewölbe über dir bilden.
Da hörst du sie...
Es ist ein Flüstern, das an dein Ohr dringt. Fast wie das Säuseln des Windes.. oder ist es nur das Rascheln der Blätter, die sich in einer Brise wiegen. Eine betörende Stimme, die zu dir spricht. Erst meinst du, deine Sinne spielen dir einen Streich, versuchst deine Gedanken davor zu verschließen. Doch unnachgiebig formt sich das Säuseln zu Worten...flüsternd:
Fremder... seht nach vorn... Fremder... dreht euch nicht um...
Wie erstarrt lehnst du am Baumstamm, unfähig etwas anderes zu tun, als diesen Worten, die wie Zauber auf dich wirken, folge zu leisten. Jeder Muskel beginnt sich anzuspannen, dein Verstand beginnt zu rebellieren...
Ohne dich wehren zu können, formt sich das Flüstern zu weiteren Worten:
Fremder... wohin hat eure Sehnsucht euch geführt... zu dieser Stunde... an diesem Ort... Fremder... eure Gedanken... sie haben mich zu euch geführt...
Du fühlst ihre Blicke über deinen Körper gleiten, wie eine Dolchspitze, die sich in deine Haut drückt, ohne sie zu verletzen, drohend und warnend.
"Ich...ich habe euch nicht gerufen!" bringst du gepreßt über deine Lippen. Wagst es nicht, dich umzudrehen. Das Säuseln und Flüstern wird fester...wie eine laue Brise, die sich plötzlich, wie eine Laune der Natur zu einer Windböe formt...in einem Moment:
Eure Sehnsucht...Fremder...ist es, die mich lockte... und es noch immer tut...
Die Worte werden wieder leiser...wie eine Brise, die gerade nach deinen Haaren greift und sie dir in deine Stirn weht. Oder war es eine Berührung von ihr?
Du schließt die Augen, was war sie, die dich mit ihrem Flüstern betört? Die dir das Gefühl gibt, als würde sie jeden deiner Gedanken schon seit langem kennen. Plötzlich überkommt dich deine Scham, denn je mehr du dich dieser Stimme hingibst, desto mehr regt es deine Fantasie...deine Sehnsucht. Du senkst deinen Blick.
...Wer ich bin?...
Ein helles Frauenlachen ist zu hören.
...Ich bin ein Fluch...und doch dein Traum...ich bin ein Flüstern...bin nicht tot...und lebe nicht...ich bin unsterblich...ich bin Whisper....
Du sackst bei den Worten zusammen, fühlst ihren kalten Hauch in deinem Nacken, der dir das Blut in den Adern gefrieren läßt. Das Flüstern zieht dich in seinen Bann, nimmt dich mit fort. Bilder entstehen in deinem Kopf...

Du kommst an einen Ort, der keinen Namen trägt. Dort herrscht die Finsterniss...es sind Gänge und Räume, umgeben von kalten schmutzigen Steinmauern. Feuer kommt aus öligen Rohren und reines Wasser trägt den Wert von reinem Gold. Ratten gelten als Delikatesse. Es gibt keine Fenster und Türen in diesem dunklen Labyrinth, daß von einer Obrigkeit im diktatorischen Stil geführt wird.
Dann siehst du sie, eine ca. 1,70 m große Menschenfrau, von etwa 22 Jahren. Ihre Füße in langen schwarzen Stiefeln, führen sie mit selbstsicheren Schritten durch das dunkle Labyrinth. In ihrer Hand trägt sie eine Peitsche, aus gefettetem schwarzem Leder. An ihrem Gürtel ihrer schwarzen Hose ist ein silberner schmuckloser Dolch befestigt, der das Licht der Flammen bricht. Ihre schwarze Bluse, an der Vorderseite geschnürt, läßt die blasse Haut ihrer Hände und ihres Gesichtes noch blasser wirken, als sie ohnehin schon ist. Wie gebannt siehst du in ihr Gesicht, nimmst die Zeichnung, die sich in scharfen schwarzen geschwungenen Linien über die ganze linke Seite zieht, in dich auf. Dann fixieren dich stechend grüne Augen, doch sehen sie durch dich hindurch... Sie zieht die Kapuze ihres Umhanges über ihren Kopf, ihre kurzen schwarzen Haare, verschwindet vor deinen Augen in der Dunkelheit, wird eins mit ihrer Umgebung.
Du hörst Schreie, die sich an den kahlen Wänden brechen. Schreie von gefolterten Menschen und von dem Wimmern eines Kindes untermalt werden....

Geschichte

Du wirst von den Gedanken weiter gerissen...ein neuer Schauplatz...doch die selbe Welt. Du erkennst die Frau wieder, die nach einem Mann tritt, der sich ihr flehend vor die Füße warf. Ihr Gesicht bleibt dabei ausdruckslos, Ihre Lippen zu einer harten schmalen Linie geformt. Du weißt, sie ist ein Werkzeug, geformt durch das Feuer des Ehrgeizes, gehärtet mit der bedingungslosen Hörigkeit an die Obrigkeit, die Diktatoren dieser Welt, dessen Gesichter sie niemals sah. Du siehst ihresgleichen, ebenfalls gekennzeichnet durch das Muster im Gesicht. Doch gleicht keines der Zeichnung eines anderen. Dunkle schlanke Gestalten, umhüllt von dunklen Umhängen, dessen Innenseiten violett Schimmern...
Du siehst das unterdrückte Volk, alte Männer, die von einer grünen Welt und Sonnenlicht erzählen, von Bäumen und den verschiedensten Tieren... Große Augen von Kindern, die diesen Geschichtenerzählern gebannt zuhören. Im Hintergrund erkennst du wieder diese junge Frau, fast verschwimmend mit den dunklen Gemäuern.. und siehe da...merkst du die Neugier, die in ihren grünen Augen funkelt. Bis sie sich plötzlich von der Steinmauer abstoßt, auf den Geschichtenerzähler zu geht und ihn brutal niederschlägt. Wie sie beginnt, lauthals ihn auszulachen, wie er sich vor Schmerzen vor ihr auf dem Boden windet und die noch zuvor lauschende Menschenmenge in allen Richtungen flüchtet...
Weiter geht deine Gedankenreise in dieser Welt...zu einer Mauer und einer feinen Ritze...und, wie der Dunkelheit zum Trotze...aus dieser Ritze wächst ein grünes Blatt. Sie hat es bemerkt...und ihre Neugier hat gesiegt. So wie sie, haben es auch andere...aufständische entdeckt und planen einen Ausbruch. Die Menschenfrau beobachtet sie dabei...und erst, als die Mauer nach langen Arbeiten durchbrochen ist, schlägt sie Alarm und hetzt ihresgleichen auf die Rebellen. Sie selbst flieht in das gleissende Licht...während das unterdrückte Volk niedergemetzelt wird. Sie befreit sich in diese Welt, an die die Rebellen immer schon glaubten, hinterläßt auf ihrem Weg ein Blutbad. Du beobachtest, wie sie auf einen Wald zurennt...

Das Flüstern begleitet dich weiter...findest dich in dieser Welt wieder...doch noch immer bist du in ihren Gedanken. Diese Menschenfrau, wie sie sich beginnt zu ändern, wie mit der Zeit Leben in ihre Gesichtszüge kommt. Es sind Fetzen, Erinnerungen...die Erinnerungen dieses Flüsterns. Du siehst einen Krieger, der ihre Hand hält..und sie wieder verlässt....
...Schneerabe...
vernimmst du von diesem Säuseln...während sich vor deinen Augen neue Bilder breit machen. Du merkst den neuerlichen Absturz, die Kälte in ihrem Ausdruck... und du erkennst einen stillen Begleiter... ein drachenähnliches Wesen, ein Paladin. Du könntest meinen, er wäre aus Eis.. seine silberne Maske blendet dich... die Menschenfrau an seiner Seite und langsam kehrt das Leben zurück. Du siehst sie sogar lachen...
...Pyron... flüstert diese Stimme und verhallt in deinem Inneren.
Dann umfängt dich die Finsterniss...plötzlich siehst du sie am Boden, gebettet in grünem Moos liegen.. verwundet an beiden Beinen.. ihre Hand stark blutend.. Eine Gestalt, die sich über sie beugt... und sie in den Hals beißt. ....

Plötzlich wird es still. Kein laut ist zu hören, kein betörendes Säuseln, kein verführendes Flüstern... schockiert öffnest du die Augen...
Dein Atem stockt, denn du blickst direkt in zwei stechend grüne Augen, in einem blassen Gesicht, dessen linke Seite eine schwarze Zeichnung trägt. Die Augen beginnen zu glühen...lähmen dich mit ihrem Blick... ihre Lippen öffnen sich........


Whispers erste Gedanken nach dem Kuss:
Seit ich ein Vampir bin, verändere ich mich. Nein, es ist nicht mein Äußeres, vielmehr meine Fähigkeiten. Die Dunkelheit war schon immer mein Begleiter, habe ich mich doch meine ersten 22 Menschenjahre nur in dieser bewegt, die mir eine Heimat war, ein Verbündeter. Regungslosigkeit wurde mir antrainiert in dieser Zeit, nun lebe ich sie.
Meine Empfindungen, meine Emotionen, die ich als Mensch in dieser Welt mir so hart erkämpft habe... sie werden taub, rücken in den Hintergrund, werden überlagert. Fürwahr, auch wenn ich Angst nicht wirklich fühlen kann, so habe ich dennoch meine Bedenken, diese Emotionen mit der Zeit ganz zu verlieren. Sie scheinen zu verblassen, wie Nebelschleier durch den Wind in Fetzen zerreißt.
Mein Gehör ändert sich. So werden Geräusche wie das Rascheln von Laub auf dem Boden, getrieben durch den Wind, von mir unwirklich laut wahr genommen. Als Mensch hätte ich dem wohl keine besondere Beachtung geschenkt. Im allgemeinen schärfen sich meine Sinne... der Geruchsinn, das Hören... das Sehen in der Nacht, das zum Teil schon vorhanden war. Doch vor allem scheine ich nun die Präsenz von anderen mit einem neuen Instinkt wahr zu nehmen, vor allem die von meines gleichen. Ich fühle sie... in mir.
Ich weiß nicht, wohin es mich führen wird. Mich als Kind der Nacht. Seltsame Dinge gehen in mir vor und doch sind sie mir nicht fremd...
Manchmal schweifen meine Gedanken in die Vergangenheit, die verschleierten Bilder werden klarer. Dann überkommt mich das Gefühl des Verlustes. Die Sehnsucht nach dem Leben brennt in diesem Moment in mir... Doch was sind schon kurze Momente... für mich, eine Wiedergängerin, verflucht sich vom Blut Lebender zu ernähren und meine Gier danach zu stillen, wenn ich doch inmitten der Unendlichkeit verweile...

Das erste Mal...
Das erste Mal verspüre ich diese Gier, den Drang. Wie ein Plätschern fing es an, fast einer klaren geheimen Quelle gleich, als ich seinen Geruch wahr nahm. Alle meine Sinne schienen sich auf ihn einzustellen, ich hörte seinen Herzschlag, ruhig, gleichmässig... wie er da so schlief. Das Plätschern in mir erhob sich...es wurde ein Rauschen, dröhnte immer lauter in meinem Inneren. Ich konnte ihn beinahe schon schmecken, sein Herzschlag, sein Atem.. immer intensiver nahm ich es wahr. Ich versuchte es zu kontrollieren, mich in Geduld zu üben...ich lockte ihn, immer näher...und näher... Doch dann erhob sich die Gier in mir, wie eine Welle schlug sie in mir zusammen, riß mich mit... fand die Befriedigung, als ich sein warmes Blut schmeckte, wie es langsam meinen kalten Körper durchströmte... die Lust, mich an seinem Lebenssaft zu laben... an seinem Leben. Wohlig durchlief es meinen Körper, der es aufsog, wie ein trockener Schwamm. Fürwahr, kein Wort kann beschreiben... wie gut es mir tat. So vergingen die Momente... ich weiß nicht warum, was es war, daß mir Einhalt gebot... mich veranlaßte, rechtzeitig aufzuhören, ihm nicht alles zu rauben. So lösten sich meine Zähne aus seinem verlockend duftenden Fleisch... ich liess ihn vergessen... mein Gesicht, meine Gestalt... bettete ihn auf den weichen Moosboden... verließ ihn.
Zurück bleibt die Erinnerung des eben erlebten,... Es war, als wäre es immer schon so gewesen... als wäre ich immer schon so ... es liegt nun in meiner Natur... sich der Verlockung des Lebens hinzugeben... es für einen Moment in meinen Körper zu halten, mich daran zu nähren... Für ein paar Augenblicke der Ewigkeit den Frieden zu fühlen.