Antraxea, Relana, Eveliane, Adiana

Antraxea, Relana, Eveliane, Adiana

Rasse: Catalena, Geschlecht: weiblich

Nickname: Pentalarea

Geschichte

Still und zurückhaltend. So unauffällig, dass man sie ohne weiteres übersehen kann. Vielleicht doch eher ein Teil der Umgebung, ein Stück der Kulisse - denn eben so unbewegt wird sie wohl zumeist auch erscheinen; aber ein Element des Lebenden, ein aktiver Bestandteil des allgemeinen Geschehens? Nein, keineswegs.
Und sie war auch nicht von dieser hervorstechenden Schönheit, dass man sie unbedingt anstarren müsste. Nein, hässlich war sie wohl kaum - sogar recht hübsch eigentlich, wenn man sie länger besah -, aber von hintergründiger, interessanter und natürlicher und nicht von dieser perfektionierten, nahezu erzwungenen Schönheit, die für gewöhnlich sämtliche Blicke an sich fesseln. Oder zumindest an bestimmte Attribute.
An ihr mochte der Blick schnell vorbeifliegen vielleicht so als wäre sie ein Baum oder eine Wand; sie war für jedermann sichtbar da und man würde sich auch kurz die Mühe machen, einzuordnen, was man sah. Nun aber diese doch eher unterbewusste Wahrnahme, die man eigentlich nur vornahm, um sich ein Gesamtbild der ganzen Umgebung - zu der eben jedes noch so unwichtige Element passte -, führt wohl kaum dazu, dass man sich zum Beispiel vor einem Gänseblümchen kniet und es unentwegt ansieht. Diese Blume war nun einmal da, aber die flüchtige Wahrnehmung ihrer mag wohl kaum zu mehr führen, nicht wahr?
Doch muss denn Schönheit so auffällig sein, um wunderbar zu sein? Und gibt es dafür wirklich so weit festgesetzte Normen, dass nichts davon abweichen darf? Muss denn alles perfekt sein, um hübsch zu sein? Und würde man dadurch denn nicht die Einzigartigkeit verlieren? Nun, Pentalarea hat ihre eigene Schönheit.
Silberfarbene Sprenkel, die der tief schwarzen Pupille entsprungen zu sein scheinen, wurden in eine Welt aus Azurblau gebettet, die wegen dem Feuer und der Energie, die darin pulsiert, wohl diesen Namen verdient. Denn hätte sie nicht ohne weiteres die Kraft, die in einem Planetenkern ruht? - Nun, den Anschein hat es ja zumindest.
Ihre Augen sind relativ groß, wodurch die insgesamt auch etwas kindlich wirkt, was den Effekt eben dieser erst richtig zu gelten bringt. Auch die langen, geschwungenen Wimpern, die diese Welt überschatten wollen, können ihr Feuer kaum überdecken.
Jedoch sind ihre Augenbrauen ein wenig zu ausgeprägt, als dass sie wirklich lieblich und wunderschön aussehen könnte, auch wenn, wären sie feiner, dies wohl lächerlich im Vergleich zu dem Leuchten ihrer Iris aussehen würde. Auch die kleine Falte des Tränensäckchens darunter stört ein wenig in einem perfekten Bild.
Dennoch tut dies wohl kaum Abbruch an ihren leuchtenden, voller Energie strotzenden Augen, die jemanden, der sich Pentalarea näher besieht, wohl schnell zu fesseln vermögen. Sie haben wohl ihre eigene Art von Schönheit, die sich wohl viel stärker durch Faszination und Zauber bemerkbar macht als durch alles andere.
Ihre Züge wirken an sich etwas zu scharf und kantig mit der eckigen Gesichtsform, dem großen Kinn, und der leicht krummen Nase. Auch ihr Mund ist etwas zu breit, die kleinen Lachfältchen ein Stück zu ausgeprägt und die Lippen an sich ein wenig zu blass und die Zahnlücke zwischen den beiden vorderen Schneidezähnen mag nicht gerade zu dem Bild der Vollkommenheit beitragen.
Doch trotz der Tatsache, dass sie etwas zu sehr glänzt, hat sie eine wunderschöne Haut; nahezu makellos, glatt und weich. Sie ist von einem leicht rosigen Ton, der sich vielleicht gerade an ihren Wangen bemerkbar macht, die nur zu oft erstrahlen - was wahrscheinlich auch die Blässe ihrer Lippen nichtig erscheinen lässt.
Eingerahmt wird ihr Gesicht von gerade Mal über kinnlangem Haar, das eine immense Unbändigkeit und Sinn für leichte Zersaustheit aufweist; die Strähnen sind dick und sehr zahlreich und machen aus ihrem Schopf eine richtige Mähne - was wohl auch der Grund dafür ist, dass sie nicht gerade mit dem Gedanken spielt, sie sich lang wachsen zu lassen. Sie haben eine Kupferblonde, glänzende Farbe, in die sich nur zu oft auch mal hellere Nuancen einmischen. Dass sie an und für sich auch ein wenig zu große Ohren hat, wird dadurch zumindest perfekt überdeckt.
Und zumindest passen diese Merkmale alle zu ihrem doch etwas stämmiger gebauten Körper. Sie mag doch ein wenig zu breite Schultern, zu große Hände haben, auch wenn sie nun nicht gerade mollig ist. Im Gegenteil ist sie sehr schlank und ist recht durchtrainiert, auch wenn sie durch die Muskeln nicht unschön wirkt, fehlt ihr aber die feminine Linie, als dass sie in dem Sinne anziehend wäre.
Sie trägt einen weiten Kapuzenmantel aus einem blauen, fließenden Stoff, der leicht schimmert und dafür, dass er doch etwas zart erscheint, ein erstaunlich festes und belastbares Gewebe aufweist und ebenso widerstandsfähig wie Baumwolle ist. Die Ärmel sind leicht ausgestellt und besitzen so wie die Kapuze eine silberfarbene, filigrane Borte. Anscheinend ein Reisemantel, den sie übergestreift hatte.
Und wie jeder andere ihrer Art - sie ist Catalena - sieht auch bei ihr unter dem Saum des Mantels einen Schwanz hervorluken; er ist von schwarzer Farbe und an seinem Ende thront eine messerscharfe Sichel.
Da sie jenen Mantel offen trägt und nur die oberste der silbernen Schnallen zumacht, kann man darunter eine schwarze, lederne Uniform erkennen, die mit unzählichen Taschen und Schnallen übersäht ist und aus einer Hose, einer Jacke und einem Top darunter besteht. Abgesetzt ist sie durch einige dunkelblaue Elemente.
Alles in allem wirkt sie vielleicht wie eine Wanderin, eine Reisende, deren Ziel viel zu weit aus dem wirklichen verrückt ist, als dass sie jemals eine reale Chance hätte, es zu erreichen. Doch wer in ihre Augen sieht, weiß wohl auch, dass dies ein guter Grund wäre, um aufzugeben, nicht aber ein unüberwindbares Hindernis.
Vielleicht würde sie nicht einmal verstehen können, auf was sie stoßen würde. Wahrscheinlich wäre jenes Ziel sogar zu weit entfernt, als dass sie jenen Weg dorthin in der Zeit ihres Lebens begehen könnte. Bestimmt aber wäre sie es, die es finden würde, weil sie stark und überzeugt genug war, danach zu suchen und nicht umzukehren. Und war es nicht so, dass viele niemals etwas fanden, weil sie niemals versuchten, danach zu streben? - Solchen würde der Weg Pentalareas auf ewig verschlossen bleiben.
Jene Entschiedenheit in allem, was sie einmal angefangen hat, mag jedoch das einzige sein, das ihre charakterlichen Züge wirklich vereint.
Denn wenn man ihre Sprache beherrscht, wird man merken, dass „Pental“ das Wort für „Vier“ ist. Während sich „Area“ aus den Namen Atraxea, Relana, Eveliane und Adiana ergeben. Und ein jeder Name ist einer eigenen, vollkommenen Persönlichkeit zugeordnet, die allesamt im gleichen Körper ruhen.
Atraxea ist eine Kämpferin. Sie ist sehr temperamentvoll und agiert manchmal im Zorn unbedacht und vorschnell. So steigert sie sich schnell in eine Sache herein und auch wenn sie nicht unbedingt brutal oder direkt aggressiv ist, schlägt sie manchmal doch zuerst zu und fragt dann nach. Jedoch wird sie sich auch als ebenso treu, loyal und opferbereit erweisen - sie weiß, was sie will und gibt alles dafür. Da sie jedoch nicht viel von den allgemeinen Wesenheiten hält und ihnen meist nicht gerade positives zuschreibt, wird sie nicht unbedingt darauf erpicht sein 24 Stunden am Tag Gesellschaft zu haben und so ist es wohl erschreckend, aber nicht verwunderndswert, dass sie mehr Wesen im Kampf oder auf dem Schlachtfeld als anderswo getroffen hat.
Im Gegensatz dazu scheint Relana eigentlich die letzte Person zu sein, die zu Atraxea passen würde. Denn sie ist fast kindlich naiv und sieht in allem und jeden nur etwas positives. Niemals würde sie auf den Gedanken kommen jemandem schlechtes zu unterstellen. Sie ist sich zwar in vielen Sachen manchmal unsicher und weiß nicht ganz, wie sie etwas anstellen soll, aber wenn ihr Ziel erst einmal feststeht, wird sie dieses nicht aufgeben, denn sie ist geduldig und ausdauernd. Meistens jedoch muss sie zu lange nachdenken, jede Variable überprüfen, bis sie einen Entschluss fasst; weswegen derer nicht viele sind. Jeder einzelne jedoch ist perfekt durchdacht.
Eveliana dagegen ist aufgeweckt und liebt es Witze zu machen oder mit anderen Scherze zu treiben. Sie hat eine witzige, erfrischende und lockere Art an sich, ist manchmal aber auch etwas schadenfroh. Außerdem ist sie sehr freundlich und kann auch recht verständnisvoll sein - wenn sie will. Allerdings ist sie etwas schüchtern und hasst es neue Leute kennen zu lernen - zumal sie sich Namen und Gesichter wirklich miserabel merken kann -, so vermeidet sie es meist einfach neue Bekanntschaften zu machen und bleibt ihren alten Freunden treu. Befindet sie sich aber erst einmal in einem Gespräch wird die anfängliche Zurückhaltung recht schnell verfliegen.
Adiana ist jemand, der nur sehr selten überhaupt mal spricht. Meistens wird man sie auch kaum in Aktion sehen. Und wenn dann sitzt sie irgendwo an einem lauschigen Plätzchen, denn sie liebt die Natur und jedes Element, das aus ihr so eine Einzigartigkeit macht, und träumt in den Tag hinein. Sie könnte tagelang einfach nur ihren Gedanken nachgehen. So wird sie wohl auch kaum Interesse an irgendeinem sinnlosen, hintergrundlosen Geplänkel haben, denn sie würde sich nur auf eine ernste Diskussion einlassen. Manches Mal spricht sie auch in schlichten Rätseln, lächelte daraufhin verständnisvoll und träumt sich in den Himmel hinein. Für sie reicht das Leben alleine aus, damit es lebenswert ist. Sie ist genügsam und fast vollkommen anspruchslos. Doch wenn sie nach etwas strebt, gibt es wohl kaum etwas, was sie jemals aufhalten kann.
Alle vier haben andere Worte, derer sie sich betätigen, unterschiedliche Gesten, sogar verschiedene Stimmlagen und -modulationen. Jemand, der Pentalarea kennt, wird schnell lernen zu unterscheiden, wann er es, mit wem zu tun hat. Eigentlich könnten die vier auch alle gleichzeitig sprechen - wären damit nicht die Stimmbänder überfordert -, denn schließlich kann jeder, auch wenn sie in einem Körper sind, seine eigenen Gedanken haben, die den anderen nicht unbedingt bewusst sein müssen, wenn er nicht will. Und manchmal sprechen die vier auch miteinander, was sich doch etwas verrückt anhört. Dem ist sie sich natürlich bewusst und versucht es nicht allzu oft zu machen, doch manchmal - nun wie sollte es anders sein bei vier so im Grunde unterschiedlichen Persönlichkeiten, die sich einen Körper teilen müssen? - streiten sie sich auch mal.
Größtenteils aber verstehen sie sich doch recht gut. Mittlerweile zumindest. Denn anfangs meinte man Pentalarea hätte keine Chance. Sie konnte sich ja nicht einmal in eine Richtung bewegen, weil jeder Charakter eine andere bevorzugt hatte.
„Manches Mal wünschte ich wir müssten diese Symbionten nicht einpflanzen und hoffen, dass sie sich verstehen“, hatte Cendrion, der Leiter der medizinischen Station Setalyra erklärt, nachdem er mit ansehen musste, wie lächerlich die anscheinend unkoordinierten Bewegungen Pentalareas aussahen. „Wir haben die Symbionten sorgfältig ausgewählt. Ich habe noch nie gesehen, dass sie sich so uneins sind, zumal sie sich in vielen charakterlichen Eckpunkten gar nicht so unähnlich sind“, hatte Asarell, der leitende Arzt, der eben die Operation durchgeführt hatte, geantwortet. „Geben Sie mir doch noch mal die Steckbriefe, mal sehen, ob der Computer die Vergleiche falsch angestellt hat“, meinte Cendrion. Asarell nickte. „Also, fangen wir bei Antraxea an.“

Name :Antraxea Melian
Alter :378
Bisherige Wirte :7
Berufe :Im ersten Leben Händlerin, ansonsten Kriegerin der vereinten Truppen, oftmals hochdekorierter Offizier auf sechs verschiedenen Kampfschiffen, darunter fünf Zerstörer und ein Schiff Omega-Klasse
Nähere Beschreibung : Nachdem in ihrem ersten Leben ihre Eltern an dem Idias-Virus starben, musste sie sich alleine durchschlagen. Sie führte ein hartes Leben und reiste in einem kleine Shuttle, das sie geklaut hatte, von Planet zu Planet, um Waren zu verkaufen. Schon mit Ende 20 trat sie den vereinten Truppen bei und stieg schnell auf.
Bemerkung: Der ausdrückliche Wunsch wurde geäußert nicht zum sechsten Mal ein Kriegerleben führen zu müssen. Antraxea wörtlich: „Verdammt, ich habe schon mehr Tod gesehen als man es im Leben dürfte!“

„Ich hätte sie gerne in Cims Körper verpflanzt. Viel versprechend diese kämpferischen Talente“, Cendrion seufzte. „Und weiter … wie hieß die nächste noch mal?“

Name :Relana Yleria Ledan
Alter :21
Wirtin
[/b] Beruf [/b]: Begonnene Ausbildung zur Ingenieurin
Nähere Beschreibung : Relana wuchs bei liebevollen Eltern in der Provinz Cedell auf. Ihr legte man nahe, keine Wirtin zu werden oder es wenigstens noch zehn Jahre ruhen zu lassen, denn jemandem wie ihr traute niemand zu, einen der Symbionten in sich zu tragen und mit der zusätzlichen Persönlichkeit in sich zurecht zu kommen. Die Angst bestand, dass ihr eigener doch eher schüchterner Charakter bei dieser Symbiose unterginge
Bemerkung: Sie klaute ein Shuttle und kam alleine nach Adièn.

„Ganz schön unvernünftig“, murmelte Cendrion. „Nein, wer sich zu so einem Schritt traut, hat genug Persönlichkeit, um selbst im Gegensatz zu Antraxea nicht unterzugehen“, erwiderte Asarell. „Glaube ich zumindest.“ „Der Computer hätte nicht sie als Wirtin für eine Kämpferin auswählen sollen; das kann ja nur schief gehen.“ Cendrion schüttelte den Kopf. „Die nächste bitte.“

Name : Eveliane Rosa Pünktchen

„Sie ist Eveliane Pendrion Netellia Seleden tu Neves!“, stieß Cendrion hervor. „Wer hat diesen Steckbrief geschrieben?!“ „Rosa Pünktchen ist immerhin noch kürzer und unkomplizierter.“ Asarell zuckte mit den Schultern und Cendrion schlug nur mit der Hand gegen den Kopf. „Weiter.“

Alter :189
Bisherige Wirte :3
Berufe :Chefärztin auf Delta Prime, Kellnerin, Tänzerin, Abgeordnete des Konvents, Forscherin im Detas Sektor, Raumschiffdesignerin, Reporterin, Chefköchin, Anwältin, Musikerin
Nähere Beschreibung : Evelina ist auf einem Raumschiff geboren und kannte mit 12 Jahren schon sämtliche Planeten im catalenischen Imperium. Zwanzig Jahre lang reiste sie durch das Universum, um es auf eigene Faust zu erkunden, wurde später aber Chefärztin auf Delta Prime. In ihrem nächsten leben schaffte sie es fünf weitere Berufe durchzugehen, in ihrem zweiten vier weitere. Aus vier bisherigen Ehen hat sie zwölf Kinder und 16 Enkel.

„Und die letzte?“

Name :Adiana (kein Nachnahme vorhanden)
Alter :Schätzungsweise ca. 550 Jahre
Bisherige Wirte :Es wird von 9-10 ausgegangen
Berufe :Außer, dass sie vor über 400 Jahren eine große Philosophin und Autorin war, weiß man um keinen anderen
Nähere Beschreibung : Adiana hat es in ihren langen Lebensjahren fertig gebracht so wenig wie nur irgendwie möglich über sich bekannt zu geben und genauso dürftig sind demnach auch die Informationen über sie.

„Kein Wunder, dass die vier Damen sich nicht verstehen, wir sollten sie allesamt in andere Wirte stecken“, seufzte Cendrion.
„Das ist nicht nett, über jemanden in der dritten Person zu reden, der neben einem steht!“, protestierte Pentalarea - offensichtlich sprach Atraxea. „Aber wahrscheinlich haben sie doch recht!“, lautete Evelianes Einwand. „Ja, aber nur, weil du so streitsüchtig bist!“ - „Bin ich nicht!“ „Ha, das ist der Beweis!“ - „Also, ich bleibe in diesem Körper, ich habe keine Lust das noch mal -“ „Achja, für wen hältst du dich eigentlich, dass du meinst, so etwas entscheiden zu können?“ „Vielleicht war ich früher ja mal in einem schöneren Körper.“ Sie kicherte, verdrehte aber gleichzeitig die Augen.
„Und das sind nur zwei der vier Damen bisher“, seufzte Cendrion. „Warum muss das immer zu so einem Chaos führen?“ „Ah, nicht die richtigen in einen Körper gesteckt, was?“, spöttelte Antraxea. „Einfach mal ein paar Experimentchen gemacht, wie?“, fügte eine andere hinzu - Eveliana, die vorhin schon gesprochen hatte wahrscheinlich. „Ist das Experiment schief gegangen?“, fragte Relana mit ihrer verunsicherten Stimme. „Keine Angst, Kleine, wenn ich die beiden da früh genug umbringe, kann ich die medizinische Ausrüstung klauen und uns wieder umoperieren“, lachte Antraxea.
„Das ist wirklich keine gute Idee“, mahnte Asarell an, der ihren Scherz doch etwas ernster aufzufassen schien. „Ich weiß nicht, sie hat was für sich“, meinte Eveliana. „Wir bräuchten aber doch irgendwie auch neue Körper, oder?“, dachte Relana an. Sofort richteten sich Pentalareas leuchtende Augen auf Asarell und man merkte, dass im Grunde sechs Blicke dahinter steckten. Erst jetzt schaffte sie es überhaupt sich aufzurichten, bei ihren anfänglichen Versuchen sich zu bewegen war sie immer auf dem Boden gelandet und war das letzte Mal sitzen geblieben.
Asarell schickte einen hilfesuchenden Blick in die Richtung Cendrions. Dieser zuckte nur mit den Schultern. Pentalarea aber kam langsam auf ihn zu, auf halbem Weg allerdings blieb sie stehen. Unfähig weiter zu gehen. Daran gehindert vor Lachen.
„Der Gesichtsausdruck war gut“, kicherte sie. „Die Reaktion vom lieben Cendrion fand’ ich besser.“ „Meine Damen, bitte“, hielt eben dieser sie an. „Was denn?“, fragte Eveliana mit ihrer kindlichen Stimme. Sofort musste Pentalarea wieder lachen. „Ach, komm, Asarell, als ob Sie ein Wirt sein könnten. Sie sind absolut unqualifiziert.“
„Zumindest verstehen sie sich jetzt“, meinte Asarell. „Ja, aber auf eine vielleicht für diese Einrichtung zu gefährliche Weise“, überlegte Cendrion.
„Und im Bestreben einer gemeinsamen Idee nachzugehen, einen vereinten Gedanken zu vollführen - und sei er noch so sehr dem einzigen Ziel verschrieben, sich lediglich auf Kosten anderer zu amüsieren - finden schließlich alle Wesen ihre Einigkeit“, hob nun das erste Mal Adiana an. Langes Schweigen.
„Drückt die sich immer so … verständlich und deutlich aus?“, fragte Eveliana. „Wir werden ‘s wohl noch rausfinden. Kann lustig werden“, antwortete Relana.
„Manchmal bin ich froh, keiner der Catalena zu sein“, seufzte Asarell. „Ich finde diese Wesen einfach nur verwirrend und bin froh, dass wir nur die Aufgabe haben die passenden Symbionten einen Körper auszusuchen und ihn einzupflanzen“, pflichtete Cendrion bei. „Die Catalena lassen uns ja auch die Eingriffe machen, weil sie selbst nicht einen Symbionten verpflanzen wollen, den sie vielleicht sogar kennen.“ „Ich würde mich nie darauf einlassen, dass man mich einfach so mit anderen Persönlichkeiten zusammenwirft“, merkte Asarell an.
„Müsstest du aber -“ „Weißt du sterben ist nicht gerade so die angenehmste Alternative.“
„Vor langen, langen Jahren, als es unseren Planeten Adièn noch nicht auf den Landkarten gab, weil er zu unbedeutend war, um Erwähnung zu finden und unsere Vorfahren gerade noch dabei waren sich ihr Mittagessen selbst zu jagen, da existierten die Catalena schon. Beziehungsweise die Rassen, die später zu eben jene wurden: Valena und Jentaleren. Die Velena waren ein großes Volk und sie waren an jedem Handelsgeschäft im ganzen Universum stets beteiligt. Sie hatten Schiffe in den entlegensten Gebieten des Universums. Nicht dass sie sich nicht zu wehren gewusst hätten, aber kämpferisch waren sie nicht.
Sie hatten allerdings eine Schwäche: An sich waren sie nur kleine Symbionten, die ohne einen Wirt im Grunde gar nicht existieren konnten. Es gab Freiwillige, die schon längst den Sinn des Lebens aus den Augen verloren hatten und eine neue Chance darin sahen, sich zu Verfügung zu stellen. Ansonsten aber mussten sie auf hochmoderne Roboter zurückgreifen, die sich als Wirte nehmen konnten - natürlich kein Ersatz, aber eine Möglichkeit zu überleben. Denn ohne Körper wären die Velena gar nicht lebensfähig und sich einen gewaltsam zu nehmen lag nicht in ihrer Art.
Und eben dies wollten ihre größten Feinde ausnutzen. Die Schattenwesen, genannt Idias, waren schon immer auf die Territorien und die Technologie der Velena scharf. So entwickelten sie einen Virus, den sie ohne Weiteres einem der Opfer implizieren konnten. Sie mussten sich ja nur einen suchen, der alle anderen anstecken konnte.
Und eben jener Virus würde die Verbindung zwischen Rückenmark und dem Symbionten zerstören. Sie machten jede Rasse und selbst die Roboter, denen sie allerdings einen Computer Virus einpflanzten, dafür anfällig, die sie kannten. Nun, und ohne die Verbindung starben die Wirte und die Symbionten langsam, denn so wie der eine von Natur aus vom anderen abhängig war, wurde es durch die Vereinigung auch der andere. Der Wirt wurde leistungsfähiger, intelligenter, geschickter und auch ein wenig stärker und je mehr er den Symbionten ausnutzte und an sich band, desto mehr wurde er von seiner Präsens abhängig; so übernahm er ja auch die Steuerung lebenswichtiger Funktionen und erweiterte sie.
Lange Jahre folgten und die Velena quälten sich mit dem Virus herum. Es gab einige Heilmittel, welche aber nur das endgültige Resultat zu verzögern mochten, es aber nicht verhindern konnten. Die Idias übernahmen viele Technologien und Besitztümer ihrer Opfer und erklärten sich zur neuen Macht im Universum. Die Velena ließen sie einfach in Ruhe mit ihrem Virus und ihren Qualen.
Ein Fehler. Denn so wie Adièner damals noch unbekannt waren, gab es noch viele anderen Rassen und weiße Punkte in Sternenkarten. Und so begab es sich, dass ein Krieg in der fernen Region Interesia entflammte. Tekarianer gegen Jentelaren.
Die Kämpfe dauerten schon seit beide Rassen existierten, doch zum ersten Mal war es zum offen Feldzug gekommen.
Und der Krieg sollte zehn lange Jahre dauern. Eine Ewigkeit. Keine der beiden Seiten schien anfangs auch nur im Geringsten unterlegen. Und schnell kämpfte man mit verheerenden Waffen, welche die Generationen später nach Schädigungen hervorrufen sollten. Beide Planeten waren schon so weit durchseucht und verstrahlt, dass man irgendwann beschloss die Kampfschiffe gar nicht mehr zu verlassen - die Gefahr war einfach zu groß. Und viele derer die noch lebten, würden wohl ohnehin an den Folgen der Waffen sterben.
Am Ende aber sollten die Jentelaren siegen. Es war ein teuer erkämpfter Sieg und niemand freute sich. Es gab einfach keine Heimat mehr, für die es sich gelohnt hatte, zu kämpfen. Der Planet war unbewohnbar geworden.
Schließlich entschied man, dass eine neue Welt gesucht werden müsse. Oder vielleicht fände man ja irgendwo Hilfe.
Und so trafen sich die Jentelaren und Velena. Zwei Rassen, deren Untergang kurz bevor stand und die nur noch lebten, weil die nächsten fünf Jahre noch nicht verstrichen waren, in denen sie sich herumquälen konnten.
Doch man fand heraus, dass die Jentelaren von den Idias natürlich nicht eingeplant worden waren. Sie waren von der Physiologie so verschieden, dass die Verbindung zwischen ihnen und den Symbionten trotz des Virus’ bestand hatte.
Dies aber war eigentlich weniger geplant gewesen, denn eigentlich sollten die Velena im Körper der Jentelaren nur kurz bleiben und deren folgenschweren Verletzungen heilen. Danach sollte jeder wieder seiner Wege gehen.
Doch so konnten beide existieren, weil es den anderen gab und über die Jahre wurden sie so sehr voneinander abhängig, dass die meisten Jentaleren spätestens nach ihrem zwanzigsten Lebensjahr einen Symbionten bekommen - zu früh wäre so eine Verbindung gefährlich, da sich der Körper und der Geist des Wirts ja noch entwickeln muss.
Leider gibt es viel mehr Velena als Jentaleren, weswegen so etwas wie Pentalarea entsteht. Viele durchleben viele Zeitalter, bis sie die perfekten Lebenspartner finden und die Persönlichkeiten ändern sich natürlich auch, weswegen wir alle hundert Jahre die Symbionten neu verpflanzen müssen“, er machte eine kurze Pause, bevor er hinzufügte: „Tja, und nun kämpfen die Idias gegen die Catalena, weil sie sehen, dass sie sich wieder zu einer starken Macht entwickeln. Eine, die ihnen etwas entgegen zu setzen vermag.“ Als Cendrion geendet hatte, lächelte er nur.
„Erzählen Sie uns eigentlich auch noch mal die Geschichte über das spektakuläre Auswahlverfahren, in dem sie mich fast in den Körper eines Vogels verpflanzt haben?“ „Zumindest hättest du dann für uns singen können, Eveliane“, antwortete Cendrion. „Und wie oft soll ich dir noch sagen, dass der Hauptcomputer einen Defekt hatte und er statt dem Namen des Wirtes einen Vogel aus der Veterinär Abteilung ausgewählt hat?“
„Aber zumindest konnten Sie ja einen Vogel von einem Jentaleren unterscheiden. Das hoffe ich doch, oder Eveliane?“ „Auch wenn einiges an Denkvermögen fehlt, Augen scheint er ja zu haben.“ „Ja, und wie ich sehe habe ich mich doch nicht geirrt: Ihr vier passt perfekt zusammen.“ Cendrion lächelte zufrieden. „Denken Sie bloß nicht, sie hätten jetzt gewonnen. Ich werde mich nämlich extrem mit mir selbst streiten.“ „Ich freu’ mich auf die nächsten hundert Jahre, wenn ich wieder das Vergnügen habe, Sie zu verpflanzen, Eveliane, vielleicht sollte ich das nächste Mal etwas Kleineres als einen Vogel nehmen.“
„Wenn Sie das machen, werde ich höchstpersönlich dafür sorgen, dass man Ihnen irgendetwas Kleines verpflanzt.“ Antraxea lächelte beschwörerisch. Danach verließ Pentalarea den Raum.

Später beendete Relana ihre Ausbildung und trat in die vereinigten Truppen ein. Sie arbeitete bald auf der Stellaris und wurde Chefingenieurin, woran Antraxea, Eveliane und Adiana wohl nicht gänzlich unbeteiligt waren. Es wird angenommen, dass die vier sich recht gut verstanden haben, da sie in 300 Jahren keine neuen Wirte haben wollten, auch wenn sie jeweils nach 100 Jahren das gute Recht dazu gehabt hätten.
Als Pentalarea allerdings auf dem Planeten Treres mit einem Shuttle landen sollte, damit sie dort an der Universität einen Vortrag über Antriebssysteme halten könnte, ging ihr Shuttle verloren, sie selbst fand man weder tot noch lebendig.